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26.10.2011, 10:00 Uhr | ProStuttgart21 e. V.

Stuttgart 21: Wirtschaftsprüfer beziffern Ausstiegskosten auf 1,5 Milliarden Euro

Zwei unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaften haben die Ausstiegskosten für Stuttgart 21 auf mindestens 1,5 Milliarden Euro beziffert. So stellten sowohl die Märkische Revision GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wie auch die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in ihrer Expertise einstimmig fest, dass im Falle eines Projektabbruchs Ausstiegskosten in Höhe von 1,522 Milliarden Euro fällig werden.

Damit steht die exakte Kalkulation der zwei führenden Wirtschafsprüfer gegen die Behauptung einiger projektkritischer Ingenieure, welche die Kosten für einen Vertragsbruch durch die Landesregierung auf „277 Mio. EUR bei einer Unsicherheit von +/- 20 Prozent“ schätzen. „Die Deutsche Bahn AG wird das Land Baden-Württemberg bei einem Projektabbruch auf mindestens 1,5 Milliarden Euro verklagen,“ sagt Professor Stefan Faiß vom Verein ProStuttgart21 e.V.. „Ein Schätzwert von rund 300 Millionen Euro gegenüber den exakt kalkulierten 1,522 Milliarden der Wirtschaftsprüfer ist unseriöse Augenwischerei der Projektgegner. Hier führt das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 die Bürger mit einer Milchmädchenrechnung hinters Licht, um Punkte beim Volksentscheid mit Tricks gut zu machen“ so der Juraprofessor weiter.
 
Im Vergleich zu den Wirtschaftsprüfern haben sich die Stuttgart-21-Kritiker bei ihrer Kalkulation massiv verrechnet. Die angefügte Tabelle gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Kalkulationen.
 
Demnach beziehen die projektkritischen Ingenieure nur drei der zwölf Kostenpositionen, für die der Deutschen Bahn vom Land Schadenersatz zusteht, in ihre Kalkulation mit ein. Diese Kosten werden zudem deutlich unter den tatsächlich angefallenen Beträgen geschätzt. „Mit ihren Behauptungen jenseits reeller Zahlen rechnen sich die Projektgegner den Stuttgart-21-Ausstieg schön,“ kommentiert Faiß die Aufstellung der Projektgegner. „So lassen die Gegner in ihrer Zahlenakrobatik beispielsweise Kosten für den Rückkauf des Gleisfelds komplett außen vor,“ so der Jurist. Der Hintergrund: Wenn der neue Bahnhof 2020 in Betrieb geht, sind die alten Gleisflächen im Zentrum der Stadt nicht mehr notwendig.  Darum hat die Stadt die Flächen bereits 2001 von der Deutschen Bahn erworben, um auf diesen 100 Hektar einen neuen Stadtteil zu entwickeln. Kommt Stuttgart 21 nicht und die Gleisflächen bleiben, muss die Bahn dieses Geld an die Stadt zurückzahlen – und holt sich den dadurch entstandenen Schaden von rund 754 Millionen Euro dann vom Land Baden-Württemberg zurück. „Es hat schon seinen Grund, warum Wirtschaftsprüfer und nicht Ingenieure die Ausstiegskosten berechnet haben,“ sagt Stefan Faiß. „Ihre Altersvorsorge würden Sie ja auch nicht von einem Bauingenieur berechnen lassen,“ so Faiß weiter.
 
Das Gutachten zu den Ausstiegskosten, welches die Wirtschaftsprüfer erstellt haben, ist herunterladbar unter http://bit.ly/hFRqZP (Seiten 68-83).

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