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23.09.2013, 10:00 Uhr

„Jetzt kommen echte Aufgaben auf uns zu“

Roderich Kiesewetter (CDU) gewinnt in allen Wahlbezirken und besteht auf Sachlichkeit und Bodenhaftung

Roderich Kiesewetter wollte es nicht glauben. Als die ersten Ergebnisse aus den Wahlbezirken bekannt wurden, wurden die Augen des Abgeordneten größer und „unglaublich“ zur Standardäußerung. Das Plus von 12 Prozent bei den Erststimmen setzt sich aus einer Reihe von zweistelligen Zuwächsen in Prozent der Erststimmen zusammen. In Unterschneidheim zum Beispiel, wo Kiesewetter mit 78 Prozent am besten im Vergleich aller Wahlbezirke abgeschnitten hat. „Unglaublich“ natürlich auch die 51,4 Prozent in der ehemaligen SPD-Hochburg Oberkochen und die 54,6 Prozent in Aalen. In keinem Wahlbezirk haben Kiesewetter und die CDU weniger Stimmen als die SPD und Claudia Sünder, in vielen Bezirken hat die CDU mehr Erst- und Zweitstimmen als die anderen Parteien zusammen.
Roderich Kiesewetter triumphiert nicht.

Im Landratsamt: Silke und Roderich Kiesewetter mit Landrat Klaus Pavel und Kiesewetters Berliner Sekretärin Sigrid Jokl-Gehring (links). Kiesewetter verabschiedet die Mitarbeiterin am Wahlabend mit bewegten Worten in den Altersruhestand. Dabei waren in Ho
Schwäbische Post - In Heidenheim, wo seine Wahlabendtour im Büro der CDU beginnt, ist die Anspannung noch vorherrschend. Kommt die AfD in den Bundestag, wird es doch noch was mit der FDP? Kiesewetter sorgt sich, dass die Union womöglich zwischen SPD und AfD vornehmlich damit zu tun haben wird, „für Vernunft zu kämpfen“.

Im kleinen Büro der CDU in Heidenheim drängen sich etwa 30 Männer und Frauen zwischen Fernsehern und Buffet. Die Reaktionen auf die erste Prognose ist sehr seriös. Nach der ersten Hochrechnung angespannter Jubel, weil nicht klar ist, ob die FDP bzw. die AfD in den Bundestag einzieht. Inge Gräßle, die Europaabgeordnete ist die lebhafteste, auch in der Kommentierung: Keine Koalition mit der AfD, „das sind Chaoten“, auch wenn die vier Prozent plus x eine „starke Leistung“ für die junge Partei seien.

Erst um kurz vor sieben ploppt die erste Sektflasche bei der Heidenheimer CDU. Angela Merkel tritt in der CDU-Zentrale auf. Jubel in Berlin. Lachende Gesichter in Heidenheim und gleich wieder konzentriertes Zuhören und Stille in der regionalen CDU-Zentrale.
Anders in Aalen. In der Weststadt im TSG-Heim ist Hocketse. Mehr Leute kommen als erwartet. Auf der Bühne spielt die Kapelle aus Dunstelkingen, im Fernseher daneben ist die Berliner Runde nicht zu hören. Bürgermeister der Region sind da, auch Aalens Erste Bürgermeisterin, viele CDU-Männer und -Frauen. Einige der Aalener Granden der Partei fehlen wie im Wahlkampf.

Kiesewetter kommt in den Saal, die Leute stehen, großer, langer Applaus. Kiesewetter und seine Frau gehen langsam durch den Mittelgang nach vorne, kein Triumphzug auch dies. Kiesewetter ist bei der Basis angekommen.

Winfried Mack bekommt starken Applaus für jeden Satz seiner herzlichen Gratulations- und Siegesrede. Kiesewetter spricht danach freundlich, immer noch sachlich, bewegt und beherrscht. Er spricht von einem Traumergebnis für ihn persönlich und für die Partei und dankt ausführlich allen, „die in den vergangenen Wochen geackert und gekämpft haben“. 600 Veranstaltung seien im Wahlkampfkalender verzeichnet, am Samstag seien es 13 gewesen und „sieben waren es immer“. Kiesewetter bedankt sich auch bei den Mitbewerbern und konstatiert einen fairen Wahlkampf. Und der Abgeordnete mahnt seine Mitstreiter, mahnt die Partei, jetzt nicht abzuheben. In Berlin warteten in den nächsten Jahren „echte Aufgaben“.

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