JU Schwäbisch Gmünd kritisiert Pläne der Stadt zur Einrichtung eines türkischen Kindergartens
Als am vergangenen Mittwoch im Verwaltungs- und Sozialausschuss des Gmünder Gemeinderats eine ausführliche Vorlage zur Bedarfsplanung für Kindergärten vorgestellt wurde, waren aus Sicht der Jungen Union viele gute Ansätze und positive Entwicklungen festzustellen. Ein Ansatz aber geht aus Sicht der jungen Christdemokraten in die völlig falsche Richtung. Mit der Einrichtung eines türkischen Kindergartens, der als mehrsprachiges Pilotmodell präsentiert wurde, stünden die Integrationsfortschritte der letzten Jahre in Frage. Ziel aller politischen Kräfte sollte an dieser Stelle doch sein, dass türkischstämmige Kinder von Beginn an Teil der Gmünder Gesellschaft werden.
Wenn aber Kinder aus türkischen Familien schon mit 3 Jahren in einen eigenen Kindergarten kommen, in dem Eltern, Erzieher und Kinder türkisch sprechen, so findet zum frühestmöglichen Zeitpunkt eine Isolierung statt. Auch die Begründung in der Gemeinderats-Vorlage, die Einrichtung sei ein Beitrag zur Sprachförderung, darf angezweifelt werden. In einer Gemeinschaft, in der nur türkisch gesprochen werde, fehlt jeglicher Anreiz, die deutsche Sprache zu erlernen. Dies sei ungefähr so, als begebe man sich auf eine Sprachreise ins Ausland zusammen mit seiner Freundin und seinen zwei besten Kumpels, erklärt der Vorsitzende des JU-Stadtverbands Schwäbisch Gmünd, Simon Sopp. Spracherfolg - Fehlanzeige!
Aber unabhängig von den Auswirkungen auf die Spracherlernung sei der Preis der frühen Trennung der Kinder zu hoch. Das richtige Vorgehen sei, dass auch in Stadtvierteln mit hohem Migrantenanteil im Kindergarten der Kontakt zwischen Eltern und Kindern mit verschiedenen kulturellen Wurzeln gepflegt werde und dass Kinder aus Familien mit nicht-deutscher Herkunft ganz selbstverständlich auch mit der Gmünder Kultur und Gesellschaft aufwüchsen. So können sich Freundschaften unabhängig vom ethnischen Hintergrund der Kinder entwickeln und nur so kann Sprachförderung gelingen. Es sei aber voraussehbar, dass in einem türkischen Kindergarten in erster Linie die türkische Kultur gelebt werde. Ein Beitrag zur Integration und dem Zusammenwachsen sei dies sicher nicht. Die Einrichtung eines solchen Kindergartens wäre somit im direkten Gegensatz zu den Bemühungen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte und im Gegenteil ein Beitrag zur Verfestigung von Parallel-Gesellschaften.