Nachdem Mutlangen als weitere Gemeinde eine Jugendvertretung eingerichtet hat, fordert die Junge Union Ostalb die Kommunen im Kreis auf, nun weitere Jugendgremien einzurichten und den Jugendlichen mehr kommunale Mitspracherechte einzuräumen.
„Man muss den Jugendlichen nur die Chance geben, etwas auf die Beine zu stellen“, sagt Markus Bosch, Kreisvorsitzender der Jungen Union Ostalb zu dem Aufruf, den die JU nun gestartet hat. Nach Ansicht der JU mangele es auf der Ostalb immer noch an kommunalen Mitspracherechten für Jugendliche. Sie fordert daher die Gemeinden auf, über Formen der Jugendbeteiligung nachzudenken und die jungen Erwachsenen bei kommunalen Entscheidungsfindungen einzubeziehen. „Die Jugendlichen sind bereit Verantwortung zu übernehmen, aber nur wenn die Kommunen das auch tun.“, meint Bosch, der selbst den Jugendbeirat in Waldstetten initiiert hat und diesem ein Jahr lang vorstand. Damit sei gemeint, dass junge Erwachsene bereit seien, ihre Interessen und die von Gleichaltrigen gegenüber der Gemeindeverwaltung, dem Gemeinderat oder dem Bürgermeister zu vertreten. Allerdings nur, wenn Ihnen die Gemeinde dazu auch die Gelegenheit und den nötigen Rahmen, wie ein eingerichtetes Gremium, bieten würde.
Rechtlich sind die Gemeinden sogar dazu angehalten, dies zu tun. So besagt Paragraph 41a der Gemeindeordnung des Landes Baden-Württemberg, dass jede Kommune angemessene Beteiligungsformen für die Jugendlichen im Ort zu entwickeln und einzurichten hat.
Unterstützt wird die Forderung der JU vom Dachverband der Jugendgemeinderäte in Baden-Württemberg e.V., der gerne jeder Gemeinde helfen möchte, die sich mit einem Jugendgremium auseinandersetzt. „Es gibt verschiedenste Formen der Beteiligung, die Spanne ist groß“, meint Reinhard Langer, Vorsitzender des Dachverbands. Die verschiedenen Partizipationsmöglichkeiten reichen von einem Jugendforum bis hin zu einem vollwertigen Jugendgemeinderat mit Antrags-, Rede- und Stimmrecht im Gemeinderat. Ebenso vielfältig seien die Optionen bei der Zusammensetzung solcher Gremien, sagt Langer. Eine gewöhnliche Wahl, verschiedene Entsendesysteme, sogar Online-Wahlen, alles sei denkbar. Entscheidend sei, welches System am besten zum Ort und den dortigen Strukturen passt.
Die Junge Union möchte deshalb jede Gemeinde im Ostalbkreis dazu aufrufen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Ein Jugendgremium sei für jede Ortschaft eine wahre Bereicherung und könne auch dem Trend entgegenwirken, dass sich immer weniger Bürger für Kommunalpolitik interessieren, sagt Bosch. Die Parteien suchen immer wieder verzweifelt nach Kandidaten für die Kommunalwahlen, aber es werde immer schwieriger, so der landläufige Trend. „Eine Jugendvertretung könnte da Abhilfe schaffen“, so Bosch weiter. Sie führe junge Menschen schon früh an die Kommunalpolitik, vermittle grundlegendes Wissen und sorge dafür, dass sich junge Menschen für die Geschehnisse im Ort aktiv interessieren. Deshalb sollte es nicht schwer fallen unter Jugendgemeinderäten später geeignete Kandidaten für die Gemeinderatswahlen zu finden. Jede Kommune sollte sich darüber ernsthaft Gedanken machen, findet die JU. „Die Junge Union und der Dachverband stünden zur Unterstützung bereit, die Kommunen müssen nur wollen“, so Bosch abschließend. Langer und er hoffen nun, dass sich Gemeinden bei ihnen melden, die an einer Einbindung ihrer Jugendlichen interessiert seien.