"Anstatt das erfolgreiche differenzierte Schulsystem in Baden-Württemberg weiterzuentwickeln, wird die Einheitsschule auf Biegen und Brechen eingeführt. Die Verlierer dieser Einführung sind die anderen Schularten, die von grün-rot völlig vernachlässigt werden. Schon jetzt ist absehbar, dass die Einheitsschule zu keinerlei Verbesserungen im Schulwesen führen wird. Der Vergleich mit anderen Bundesländern zeigt, dass die Länder, in denen Gemeinschaftsschulen bereits eingeführt wurden, schlechter in Schulvergleichen abschneiden als die Bundesländer, in denen es keine Gemeinschaftsschulen gibt", sagten der Vorsitzende der Jungen Union Baden-Württemberg, Nikolas Löbel, der bildungspolitische Sprecher der JU, Benjamin Koch, und der JU-Experte für die Gemeinschaftsschule, Romen Link, am Mittwoch (28. März) anlässlich der ersten Lesung zur Änderung des Schulgesetzes in Stuttgart.
"Die überhastete Einführung der Gemeinschaftsschulen ist völlig unverständlich und vor allem fahrlässig. Die Kritik des Städtetages, des Gemeindetages, einer Vielzahl von Lehrerverbänden, sowie der GEW wurde großzügig überhört. So viel Widerstand beweist, dass dieses Gesetz zahlreiche Mängel aufweist", so Löbel.
"Gerade die Kommunen mit sinkenden Schülerzahlen setzen große Hoffnungen auf die Einheitsschule. Die Einführung der Gemeinschaftsschule wird das Problem der sinkenden Schülerzahlen allerdings nur dann beheben können, wenn sie so attraktiv ist, dass sie Schüler aus den Nachbargemeinden anzieht. Allein durch ihre Einführung steigen die Schülerzahlen nicht. Es ist davon auszugehen, dass Eltern ihre Kinder nach wie vor auf das Gymnasium und die Realschule schicken werden und deshalb der Gemeinschaftsschule in kürzester Zeit die Schüler fehlen werden", so Koch und Link.
Für die Junge Union sei es besonders wichtig, dass die Gemeinschaftsschule einer ständigen Qualitätskontrolle unterzogen wird. "Wir fordern, dass die Bildungsqualität an der Gemeinschaftsschule ständig evaluiert wird. Die Gemeinschaftsschule ist unter der Vorgabe eingeführt worden, dass dort alle drei Bildungsstandards unterrichtet werden. Diese Vorgabe muss eingehalten werden, damit das Bildungsniveau nicht absinkt", erklärten Löbel, Koch und Link.