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03.11.2011, 20:00 Uhr

Das Werben um ein „Nein“

Am Mittwoch wurde das „Lokale Bündnis ProStuttgart21 Ellwangen“ aus der Taufe gehoben

Am Mittwochabend wurde im „Roten Ochsen“ Ellwanger Aktionsbündnis „Pro S21“ aus der Taufe gehoben. Das neue Lokale Bündnis wird parteiübergreifend – von CDU, FDP, Pro Ellwangen, Freien Wählern und SPD – unterstützt.

Die Initiatoren des neuen „Lokale Bündnis ProStuttgart21 Ellwangen“, von links: Winfried Mack (CDU), Wilfried Huber (FDP), Gunter Frick (Freie), Ulrich Betzold (Pro Ellwangen) und Joachim Zorn (SPD).
Schwäbische Post - Wenn am 27.November über den Umbau des Stuttgarter Bahnhof abgestimmt wird, bedeutet ein „Nein“ auf dem Wahlzettel ein „Ja“ für den geplanten neuen unterirdischen Bahnhof. Damit möglichst viele Ellwanger beim „Nein“ (zum S21-Kündigungsgesetz) ihr Kreuzchen machen, wurde jetzt das das „Lokale Bündnis ProStuttgart21 Ellwangen“ gegründet. Die Mitglieder wollen in der verbleibenden Zeit bis zur Volksabstimmung mit Argumenten für das Bahnprojekt Stuttgart 21 werben.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Winfried Mack listete vor den vielleicht 30 Besuchern im „Roten Ochsen“ die Gründe auf, die seiner Ansicht nach für das Bahnprojekt sprechen. Die Vorteile für Baden-Württemberg seien vielfältig, befand Mack. Quer durch das Land würde eine wichtige Magistrale geschaffen. Es gäbe nicht nur schnellere und bessere Anschlüsse an die Messe und den Flughafen, sondern auch optimale Anschlüsse an alle internationale Richtungen. Abschießend appellierte Mack an die Bürger, am 27. November vom Stimmrecht Gebrauch zu machen.

Wilfried Huber von der FDP Ostalb schloss sich Macks Ausführungen an und ergänzte: Ein Stopp des Bahnhofsprojekts schade dem Image Baden-Württembergs als High-Tech-Land.

Gunter Frick als Vertreter der Freien Wähler sah als Geschäftsmann die wirtschaftlichen Aspekte. Stuttgart sei in der Automobilbranche führender Standort, der ohne das Infrastrukturprojekt in Gefahr gerate. „So riskiert man den Wohlstand des Landes“, mahnte Frick. Deshalb laute sein Slogan auch: „Buddeln statt bruddeln.“

Ellwangens Oberbürgermeister wurde vermisst

Als Vertreter von Pro Ellwangen war Ulrich Betzold zugegen. Auch für ihn sei es, – angesichts der wchsenden Mobilitätsansprüche, wichtig, den großen Verkehrsknotenpunkt Stuttgart zu stärken. Joachim Zorn, Ingenieur und SPD-Mitglied, sah in dem Neubau eine Verbesserung der Öko-Bilanz, eigentlich ein „grünes“ Thema. Durch den unterirdischen Bahnhof würden schließlich oberirdisch 100 Hektar Fläche frei – was ein immensen städtebaulichen Effekt verspreche.

Bei der anschließenden, emotional geführten Debatte bemängelte Anton Rieger, ehemaliger Fraktionsvorsitzender der CDU im Ellwanger Gemeinderat, dass von der Stadt weder der Oberbürgermeister noch ein sonstiger Vertreter anwesend war, um bei diesem für die Region „so immens wichtigen Thema Farbe zu bekennen“. Der Bürgermeister von Neuler, Manfred Fischer, war indes vor Ort und er positionierte sich deutlich. Er sei überzeugt, dass die gesamte Region von dem Projekt nur profitieren könne. Seiner Meinung nach könne das Land nur mit einem starken Zentrum stark sein – dazu brauche es den Ausbau des Bahnhofs. Er mahnte, bei diesem Thema auf politische Ränkespiele zu verzichten – dafür sei das Projekt zu wichtig. Ein schwäbisches Argument hatte Hans-Peter Krämer. 1,5 Milliarden Euro zu verbauen, das tue jedem Schwaben weh. Vor allem weil man dafür, so die Rechnung von Stuttgarts OB Schuster, 40 Jahre Freibier trinken könnte. Die abschließende Frage des Abends kam von Anton Rieger: Was plant das neue Aktionsbündnis? Wie Manfred Braig vom CDU-Stadtverband erklärte, soll zweimal beim Ellwanger Wochenmarkt, am 19. und 26. November, für S 21 geworben werden. Für weitere Aktionen sei man offen.

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